In Deutschland gibt man im Restaurant oder Café immer Trinkgeld, man fährt rechts auf der Straße, unbekannten Menschen begegnet man meist mit höflicher Distanz und Pünktlichkeit wird großgeschrieben. Dies sind Gewohnheiten und kulturelle Regeln, die wir uns als Gesellschaft auferlegt und beinahe antrainiert haben und jeder Tourist sollte davon Bescheid wissen, um bestimmte Situationen richtig einordnen zu können.
In Schottland gibt es ebenfalls solche „Regeln“, die in keinem Reiseführer stehen, aber um dort einen schönen Aufenthalt und freundlichen Umgang mit Land und Leuten zu haben, sollte man sie trotzdem kennen.
- Die wichtigste Regel zuerst, die du auf jeden Fall beherzigen solltest: Schotten sind keine Briten oder Engländer! Auch wenn sie auf der Landkarte zu dem Vereinigten Königreich gehören, sind die Schotten sehr stolz auf ihre Nation und wollen als unabhängig wahrgenommen werden. Bezeichne also weder den Busfahrer als „freundlichen Briten“ oder das Essen im Restaurant als „leckere englische Küche“. Obwohl die Schotten (meiner Meinung nach) das freundlichste Volk der Welt sind, ist dieser Fauxpas definitiv ein rotes Tuch und wird dir keine Freu(n)de machen!
- Habe immer Bargeld dabei: auch wenn man in den Großstädten vielerorts mit Karte zahlen kann, sieht dies auf dem Land und in den kleineren Regionen auf jeden Fall anders aus. Dort wird häufig auf Bargeld zurückgegriffen und es gibt meist keine Alternativen.
- In Schottland gilt Linksfahrgebot: auch wenn das recht offensichtlich ist, wollte ich es der Vollständigkeit halber mit in diesen Beitrag nehmen. Was viele Leute hier aber vergessen ist, dass sich dieses Gebot nicht nur auf Autos beschränkt, sondern auch Radfahrer und Fußgänger sollten sich daranhalten.
- Das Wetter in Schottland ändert sich minütlich: im Sommer kann es regnen und 9 Grad sein, wodurch man Pulli und Regenjacke braucht und im Herbst gibt es Tage, da kann man im Bikini umherlaufen. Und dann gibt es Tage, an den bekommst du alles auf einmal. Wenn du also das Haus verlässt, kann ich dir nur raten, dich im typischen Zwiebellook zu kleiden und ein Regencape für den Notfall in der Tasche zu haben.
- Wenn du den schottischen Akzent nicht verstehst, frag nach: viele der Schotten haben einen speziellen Akzent und (so wie in Deutschland auch) es gibt hunderte verschiedenen Ausprägungen dieses Akzents. Wenn du also etwas nicht verstehst, dann frag einfach nochmal nach und bitte darum, dass der Gegenüber das Gesagte langsam wiederholt. Die meisten Schotten, die ich getroffen habe, haben darauf sehr freundlich und geduldig reagiert und haben langsamer und deutlicher gesprochen.
- Möven fressen dir dein Essen weg: als ich mir am Strand von St. Andrews gerade mein leckeres, selbstgemachtes Brötchen ausgepackt habe, fliegt mir eine riesige Möve über den Arm und reist mir einfach das Essen aus der Hand. Zum Glück hat sie nur das Brötchen und nicht meinen Finger erwischt, aber da hat nicht viel gefehlt… Esse dein Brötchen also besser nicht am Strand und wenn doch: achte darauf, dass da keine Möven sind.
- Gehe mit einem Lächeln durch die Welt: die Schotten sind gegenüber Fremden sehr freundlich und offen, weshalb du es mit einem Lächeln dir und ihnen leichter machst einander kennenzulernen.
- Danke sagen, wenn du aus einem Bus aussteigst: in Schottland ist es völlig normal und gewünscht, dem Busfahrer „danke und tschüss“ zu sagen. Dies wird als eine Art Wertschätzung betrachtet, um zu sagen „danke, dass du mich sicher dahin gebracht hast, wohin ich wollte. Hab noch einen schönen Tag!“
Mit diesen leichten Handgriffen machst du aus jedem Tag ein Schottland ein Highlight und hast immer das Gefühl „daheim“ zu sein, denn alle sind freundlich zueinander!