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    Gratis durch Washington DC

    Jedes Jahr erfreuen sich die Hauptstädte dieser Welt großer Beliebtheit bei Touristen aus dem In – und Ausland. So gehörten London, Bangkok, Rom und Tokio mit zu den gefragtesten Reisezielen, genau wie New York City, Miami und Los Angeles. Washington DC wiederum, politisches Zentrum der Vereinigten Staaten, schafft es nicht einmal in die Top 5 der meistbesuchten Städte des Landes. Dabei bietet die Metropole am Potomac River zahlreiche Sehenswürdigkeiten die zu einem Großteil sogar kostenlos sind.

    Das berühmteste Haus der Welt

    Das wohl berühmteste Gebäude der Stadt, wenn nicht sogar der ganzen Welt, ist das Weiße Haus, Amts – und Regierungssitz des US-Präsidenten. Es befindet sich an der Pennsylvania Avenue im Herzen der Stadt und wird von allen Seiten strengstens bewacht. Anderes als die Downing Street 10 in London, steht das Weiße Haus der Öffentlichkeit offen und kann mit geführten Touren besichtigt werden. Der Eintritt ist sogar kostenlos aber mit einem hohen Organisationsaufwand verbunden. So sollte eine Tour mindestens 21 Tage vorher gebucht sein, vor Beginn muss der aktuelle Reisepass vorgezeigt werden und wer kein US-Bürger ist, kommt nur ins Weißes Haus, wenn vorher die nationale Botschaft vor Ort kontaktiert wurde. Wer die Mühen auf sich nimmt, hat die Chance durch die Räume zu wandern, in denen Obama, Kennedy und Co gelebt haben. Das Weiße Haus ist aber auch von Außen ein echter Blickfang und kann sowohl von der Pennsylvania Avenue als auch von der südlich gelegenen East Street fotografiert werden. An den anwesenden Sicherheitsleuten sollte sich aber keine stören, da die Herren in Schwarz einfach nur aufpassen, dass niemand auf dumme Ideen kommt, wie den Zaun hochzuklettern.

    Der Obelisk

    Hinter dem Weißen Haus liegt der President’s Park, an dem sich, durch die Constuction Avenue getrennt, die Grünfläche um das Washington Monument anschließt. Der 169 Meter hohe Obelisk wurde 1884, nach 36 Jahren Bauzeit, zu Ehren von George Washington eröffnen und befindet sich inmitten der National Mall zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial. Die ersten Pläne für das Denkmal kamen schon zu Washingtons Lebzeiten auf, doch nach seinem Tod 1799 konnten sich die Beteiligten weder auf einen Entwurf noch auf die Finanzierung einigen. Ursprünglich sollte um den Marmorturm herum ein Tempel, ähnlich den Denkmälern für Lincoln und Jefferson, stehen der jedoch aus Kostengründen nie gebaut wurde. Der Turm ist für jeden freizugänglich und kann sogar von innen besichtigt werden. Dafür geht es mit einem Fahrstuhl hoch zur Spitze, von der Besucher einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt haben. Da täglich nur eine begrenzte Anzahl an Karten zur Verfügung steht, sollten Urlauber sich schnell um eine kümmern. Die Tickets sind grundsätzlich kostenlos, es sei denn, sie werden für den nächsten Tag reserviert. Dann fallen Gebühren von 1,50 Dollar pro Ticket an.

    Der Kongress

    Eine halbe Stunde Fußmarsch in Richtung Osten liegt das Kapitol, das vom Washington Monument aus schon gut sichtbar ist. Hier sitzt der Kongress der Vereinigten Staaten, aufgeteilt in den Senat und das Repräsentantenhaus. Anders als beim Weißen Haus ist der Aufwand, um in das 1823 eröffnete Gebäude zu kommen, nicht so groß. Wer mag, dann das Kapitol spontan besuchen oder im Internet Tickets für Einzelpersonen, Familien oder Gruppen mit bis zu 15 Personen, reservieren. Der Eintritt ist, genau wie beim Weißen Haus, kostenlos. Für US-Bürger gibt es sogar die Möglichkeit, ihren dortigen Senator oder Repräsentanten zu kontaktieren und sich von deren Mitarbeitern durch das Gebäude führen zu lassen.

    Das Lincoln Memorial mit dem Reflecting Pool und dem National World War II Memorial davor

    Gedenken an die Toten

    Westlich vom Washington Monument, nur einmal über die 17th Street, liegt das Weltkriegsdenkmal. Dieses besteht aus einen großen Brunnen in der Mitte, umgeben von 56 Granitsäulen auf denen die Namen der US-Bundesstaaten und weiterer Überseegebieten des Landes stehen. Im nördlichen und südlichen Teil des ellipsenförmigen Denkmals, steht jeweils ein Triumphbogen für den Atlantischen – und den Pazifischen Ozean. Direkt hinter dem Memorial beginnt der Reflecting Pool, ein 618 Meter langes und 167 Meter breites Becken, in dem sich die angrenzenden Denkmäler spiegeln. Zum Schwimmen ist das Becken mit seiner Tiefe von 1,30 Meter jedoch nicht gedacht, sonder dient lediglich zur Verschönerung des Weges vom Washington Monument zum Lincoln Memorial. Dieses wurde 1922 zu Ehren des 16. Präsident erbaut und besteht aus 36 Säulen und einer fast sechs Meter großen Statur des sitzenden Lincolns.

    In unmittelbarer Nähe davon befinden sich weitere beeindruckende Denkmäler, wie das für den 1968 ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King, der dort mit einer fast 10 Meter hohen Statur die sich aus Granit hervorhebt, verewigt wurde. Es befindet sich direkt am Ufer des Tidal Basin, der von einem Wald aus Kirschbäumen umgeben ist, die im Frühling ein wunderschönes Farbenspiel bieten. Nur sechs Minuten Fußweg in Richtung Süden befindet sich das Franklin Delano Roosevelt Memorial, zu Ehren des Präsidenten, der in seiner 12-jährigen Amtszeit das Land durch die Depression und den Zweiten Weltkrieg führte. Das Denkmal zeichnet sich durch die kleinen, künstlichen Wasserfälle und die beiden Statuen des Präsidenten aus, von denen eine ihn mit seinem treuen Begleiter, dem Schottischen Terrier Fala, zeigt. Wer lieber bedeutende Orte der jüngeren Geschichte zu Gesicht bekommt, geht vom Lincoln Memorial zwanzig Minuten in Richtung Norden und stößt auf den Watergate Complex, der durch einen Einbruch 1972 weltberühmt wurde. Dieser war Auslöser für die gleichnamige Affäre, die zwei Jahre später zum Rücktritt von Präsident Nixon führte. In den sechs Gebäuden befinden sich überwiegend Büros und Apartments, aber auch ein Hotel und ein Einkaufszentrum das freizugänglich ist.

    Anders als in New York City, wo für fast alles Eintritt verlangt wird, können Urlauber mit einem kleinen Budget in Washington DC spannende Tage erleben. Eine Reise in die Hauptstadt empfiehlt sich besonders im Frühling, wenn die Kirschblüte in voller Pracht steht, oder im Sommer, wenn das Wetter beständig ist. Wer sich bei dreizig Grad im Schatten davor scheut, auf Stadterkundung zu gegen, kann in Washington DC beruhigt sein. Hier gibt es nicht nur kostenlose Wasserspender sondern auch ausreichend öffentliche Toiletten, so dass auch bei großer Hitzer einem spannenden Tag nichts im Weg steht.

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