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    Boston Freedom Trail – Auf den Spuren der Freiheit

    Dass Boston viel mehr zu bieten hat als eine typische amerikanische Metropolstadt, beweist der Boston Freedom Trail. Dieser bietet euch nicht nur eine interessante Geschichtsstunde, in der ihr viel über den Revolutionskrieg Amerikas erfahren könnt, es ist außerdem die perfekte Möglichkeit, die verschiedenen Bezirke Bostons zu Fuß zu erkunden. Besonders wenn ihr das erste Mal zu Besuch in der Stadt seid, kann ich euch den Trail nur wärmstens ans Herz legen. So könnt ihr euch einen ersten Überblick über die Stadt verschaffen.
    Die 4km lange Route verbindet 16 historische Sehenswürdigkeiten miteinander, die alle eine bedeutende Rolle während des Unabhängigkeitskrieges gespielt haben. Besonders praktisch: Der Trail ist dabei so konzipiert, dass ihr einfach nur dem Pfad aus roten Ziegelsteinen auf dem Gehweg folgen müsst, um von einer Station zur nächsten zu gelangen. So könnt ihr das Handy ausschließlich zum Fotografieren nutzen – und glaubt mir, der Trail bietet einige schöne Kulissen!

    Boston Common

    Startpunkt eurer Tour ist der Boston Common – der älteste öffentliche Park in ganz Amerika. Hier trefft ihr neben Joggern, Spaziergängern und Skatern auch auf unzählige zutrauliche Eichhörnchen, die sich über jeden mitgebrachten Snack freuen. Außerdem könnt ihr euch im Touristenzentrum Souvenirs oder einen Guide für den Trail kaufen – eine echte Empfehlung, falls ihr den Trail auf eigene Faust erkunden und trotzdem ein paar geschichtliche Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stationen mitnehmen wollt. Falls ihr vorab eine Führung gebucht habt, ist das Touristenzentrum in der Regel der Treffpunkt dafür.

    Massachusetts State House

    Nur wenige Meter weiter, am oberen Ende des Parks, findet ihr das Massachusetts State House. Als ich zu Besuch war, wurde die Fassade des Gebäudes leider gerade renoviert und war in einem Gerüst verkleidet. Die goldene Kuppel konnte man dennoch bestaunen. Im Massachusetts State House findet das politische Tagesgeschäft statt, denn es ist seit 1798 der Regierungssitz des Commonwealth of Massachusetts. Ihr habt übrigens die Möglichkeit, das Parlamentsgebäude von innen zu besichtigen. Nach einer kurzen Sicherheitskontrolle könnt ihr euch frei im Gebäude bewegen oder an einer kostenlosen Führung teilnehmen.

    Park Street Church

    Die nächste Station führt euch auf der linken Seite des Parks entlang zur Park Street Church, wo der Schriftsteller und Aktivist William Loyd Garrison seine erste Brandrede gegen die Sklaverei gehalten hat. Außerdem soll auf den Kirchenstufen das erste Mal die Nationalhymne Amerikas gesungen worden sein.

    Granary Burying Ground

    Ein bisschen weiter die Straße herunter befindet sich der Granary Friedhof, wo viele von Bostons berühmtesten Einwohnern begraben sind. Unter ihnen sind auch drei Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, sowie Paul Revere, einer der berühmtesten Freiheitskämpfer, und einige Opfer des Boston Massakers.

    King’s Chapel & King’s Chapel Burying Ground

    Die King’s Chapel und der angrenzende Friedhof markieren die fünfte Station des Trails. Auch hier befinden sich die Gräber vieler historisch bedeutender Persönlichkeiten, wie etwa das Grab der ersten Frau, die die Mayflower verließ.

    Boston Latin School Site

    Direkt angrenzend an die Kirche wartet bereits die nächste Station auf euch: Eine große Statur von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter Amerikas. An dieser Stelle befand sich früher das Schulhaus der Boston Latin School – Amerikas erste öffentliche Schule, die auch fünf Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung besuchten.

    Old Corner Bookstore

    Den Old Corner Bookstore gibt es heute leider nicht mehr in seiner ursprünglichen Form. Stattdessen findet ihr heute nur noch eine mexikanische Fast-Food-Kette in dem Haus. Der historische Charme des ältesten Geschäftsgebäudes in Downtown Boston ist glücklicherweise erhalten geblieben.

    Old South Meeting House

    Die nächste Station könnt ihr bereits vom Old Corner Bookstore aus sehen: Das Old South Meeting House. Wie der Name bereits verrät, diente die Kirche hauptsächlich als Versammlungsort und war Schauplatz der öffentlichen Debatte, die letztlich zur berühmten Boston Tea Party führte. Als Akt des Widerstands gegen die vom britischen König auferlegten Steuern stürmten 50 als Ureinwohner Amerikas verkleidete Männer drei Handelsschiffe und warfen etliche Kisten mit englischem Tee ins Wasser. Die Boston Tea Party bildete in der Geschichte der USA den Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen den 13 nordamerikanischen Kolonien und Großbritannien.

    Old State House & Boston Massacre Site

    Die nächste Station ist mindestens genauso geschichtsträchtig: Das Old State House ist quasi das Sinnbild für Freiheit in Boston, denn von dem Balkon des Gebäudes wurde 1776 die Unabhängigkeitserklärung verkündet. Vor dem Haus findet ihr außerdem ein Wahrzeichen an dem Platz, wo das Boston Massaker stattgefunden hat.

    Faneuil Hall

    Ein paar Straßen weiter erreicht ihr einen großen Marktplatz mit zwei Markthallen. Eine davon ist die Faneuil Hall – eines der ältesten Gebäude Bostons. Sie wird auch die Wiege der Meinungsfreiheit genannt, da sie Schauplatz vieler politischer Versammlungen und hitziger Debatten gewesen ist. Auf demselben Platz befindet sich auch der Quincy Market Place, wo ihr eine Pause einlegen und euch durch viele leckere Food-Stände durchprobieren, sowie auf eine kleine Shoppingtour gehen könnt.

    Paul Revere House

    Die nächste Station führt euch durch das italienische Viertel von Boston. Hier hat mir die Atmosphäre und Architektur der Häuser besonders gut gefallen: Viele kleine Cafés, Pubs und Feinkostläden laden euch zum Verweilen ein. Das graue Wohnhaus von Paul Revere passt mit seiner eher tristen Fassade daher nicht wirklich in die sonst so schöne Gegend.
    Heute umfasst das Haus ein Museum, das ihr gegen eine kleine Gebühr besichtigen könnt. Paul Revere gilt übrigens als einer der berühmtesten amerikanischen Nationalhelden während des Unabhängigkeitskrieges.

    Old North Church

    Auch an der nächsten Station ist der Name Paul Revere allgegenwärtig. Von der Old North Church soll Paul Revere ein geschichtsträchtiges Signal in Form einer Laterne abgegeben haben, um die Bevölkerung vor der Ankunft der britischen Truppen zu warnen. Deswegen findet man heute auch eine Statue von Paul Revere vor der Kirche.

    Copp’s Hill Burying Ground

    Da alle guten Dinge bekanntlich drei sind, erwartet euch als nächstes der dritte und letzte Friedhof der Tour: Der Copp’s Hill Friedhof. Er gehört zu einem der ältesten Friedhöfe Bostons und von hier aus könnt ihr bereits einen Blick auf den Hafen erhaschen. Hier findet ihr außerdem so alte und verwitterte Grabsteine, dass man die Inschrift nur noch erahnen kann.

    Bunker Hill Monument

    Ich persönlich würde euch empfehlen, die „offizielle“ Reihenfolge der nächsten zwei Stationen zu tauschen, sodass ihr als nächstes am Bunker Hill Monument vorbeikommt.  Der Granit-Obelisk soll an die wichtige Schlacht von Bunker Hill zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges erinnern. Durch den Tausch der letzten beiden Stationen hebt ihr euch nicht nur ein echtes Highlight für den Schluss auf, ihr könnt die Tour außerdem am Hafen mit einem Aperitif beenden.

    USS Constitution

    Bei der letzten Station werdet ihr nochmal richtig ins Staunen kommen. Die USS Constitution ist das älteste noch schwimmende Kriegsschiff der Welt. Der Eintritt ist nicht nur kostenlos, ihr könnt euch außerdem sowohl an als auch unter Deck frei bewegen und einen tollen Ausblick über die Stadt und das Wasser genießen. Aber Vorsicht: Je weiter ihr die steilen Treppen in den Rumpf des Schiffes hinabsteigt, desto mehr heißt es Kopf einziehen!

    Der Boston Freedom Trail ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in den USA und sollte auf jeden Fall auf eurer Liste stehen, wenn ihr zu Besuch in der Stadt seid. Die Tour ist nicht nur etwas für Geschichtsinteressierte, sondern bietet auf dem Weg unzählige schöne Ecken und Cafés, die zum Flanieren und Verweilen einladen.

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