Chicago ist neben New York City und Los Angeles eine der größten Städte der Vereinigten Staaten und berühmt für Blues, Pizza und Wolkenkratzer, die sich nicht vor den in Manhattan verstecken müssen. Obwohl die Stadt am Ufer des Lake Michigan in den letzten Jahren durch eine hohe Kriminalitätsrate auf sich aufmerksam machte, ist sie das touristische Zentrum im Mittleren Westen und Heimat unter anderen von den Obamas und Talkshowlegende Oprah Winfrey.
Die günstige Lage
Das Gebiet des heutigen Chicagos wurde lange Zeit von Indianern bewohnt, darunter auch vom Stamm der Illinois, nach denen der Bundesstaat, in dem die Stadt liegt, benannt wurde. Die ersten Europäer in der Gegend waren französische Forscher, die den Mississippi River entlangfuhren und weitläufig die Gebiete herum erkundeten. Hundert Jahre später kam Jean Baptiste Point du Sable, ein Händler aus Québec und Sohn eines Kaufmannes und einer schwarzen Sklavin an den Michigansee. Er errichtete einen Handelsposten an einem Tauschplatz der dort lebenden Indianerstämme, die bis heute mit dem Satz zitiert werden: „Der erste weiße Mann, der sich hier niederließ, ist ein Schwarzer.“ Offiziell gegründet wurde Chicago erst 1833, rund 60 Jahre nach der Ankunft von du Sable, als sich dort bereits ein wichtiges Handelszentrum befand. Dieses profitierte vor allem durch die Lage am Chicago River und dem Michigansee, wodurch Waren problemlos per Schiff transportiert werden konnten. Als Illinois 1818 den Vereinigten Staaten beitrat, wurde Chicago an das Eisenbahnnetz angeschlossen und erhielt den Beinamen „Tor zum Westen“, da es lange Zeit die westlichste Großstadt des Landes war. Durch die Verkehrsanbindung wuchs die Wirtschaft was die Einwohnerzahlen explodieren ließ. Immer mehr Menschen aus den Vereinigten Staaten, aber auch aus Deutschland, Polen, Irland und Italien zogen in die Stadt, die 1871 zu einem großen Teil durch ein mehrtägiges Feuer verwüstet wurde. Der große Brand von Chicago zerstörte schätzungsweise 18.000 Häuser, machte 100.000 Menschen obdachlos und kostete 300 das Leben. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zur industriellen Großmacht, was vor allem den Arbeitern, die täglich 12 Stunden arbeiteten, zu verdanken war. 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zum landesweiten Streik auf um den Achtstundentag durchzusetzen. Als Datum wählten sie den 1. Mai, da es an diesem Tag bereits 30 Jahre zuvor Massendemonstrationen in Australien mit dem gleichen Ziel gab. In Chicago artete der Streik in dem Haymarket Riot aus, in dessen Verlauf mehrere Demonstranten und Polizisten starben. Drei Jahre später wurde zum Gedenken der Opfer der 1. Mai als Kampftag der Arbeiterbewegung ausgerufen uns ist bis heute in vielen Ländern gesetzlicher Feiertag. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Chicago zur Metropole der Jazzmusik und Heimat von Gangstern wie Al Capone und Johnny Torrio. Am 14. Februar 1929 kam es im Zuge eines Bandenkrieges in der Stadt zum so genannten Valentinstag-Massaker bei dem sieben Personen, alle mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen, erschossen wurden. Heute teilt Chicago das gleiche Schicksal wie New York City, Los Angeles und viele andere Metropolen im Land, da es trotz seiner Größe und Wirtschaftskraft, keinerlei politische Bedeutung hat. Hauptstadt des Bundesstaates Illinois ist nämlich seit 1839 das südwestlich von Chicago gelegene Springfield. Im Volksmund hat sich der Spitzname „The Windy City“ für die Stadt am Lake Michigan durchgesetzt, auch wenn niemand genau sagen kann, woher dieser stammt. Die offensichtliches Erklärung das örtliche Wetter, das oft durch starke Winde vom See geprägt ist. Andere glauben ein New Yorker Journalist prägte die Bezeichnung als er Chicago in einem Artikel spöttisch so nannte, nachdem die Weltausstellung nicht an die Ostküste ging. Eine dritte Möglichkeit ist, dass der Spitzname aus der Zeit stammt, in der Chicago mit Cincinnati konkurrierte. Auch möglich wäre, dass die Bezeichnung aus der Gangsterzeit kommt und windy als Synonym für zwielichtig verwendet wurde.
Das höchste Gebäude
Das höchste Gebäude der Stadt ist der Willis Tower, der oft Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen war. Eine von ihnen drehte sich um den Höhenrekord des Wolkenkratzers, da nicht eindeutig geklärt war, welches Maß für den Titel „höchstes Gebäude der Welt“ ausschlaggebend war. Es stellte sich die Frage ob die Gesamthöhe mit Antenne, die Dachhöhe, die Strukturhöhe oder die Höhe der obersten Etage entscheiden war um die Bezeichnung für sich zu beanspruchen. Bei seiner Fertigstellung 1974 war der Willis Tower inklusive Antenne 527 Meter hoch und damit gleichauf mit dem Nordturm des damaligen World Trade Centers in New York City. Da jedoch die offizielle Höhe nur bis zum Dach ging und der Bau in Chicago den Konkurrenten in Manhattan um 25 Meter überragte, ging der Titel nach Illinois. 24 Jahre lang durfte der Willis Tower sich höchstes Gebäude der Welt nenne, ehe die Diskussion erneut aufkam, da nun die Petronas Towers in Kuala Lumpur Anspruch auf die Bezeichnung erhoben. Diese wiesen bis zum Dach eine Höhe von 378 Metern auf, überragten den Willis Tower aber bis zur Spitze gemessen um zehn Meter und erhielten damit die Auszeichnung. Als Trost blieb dem Wolkenkratzer in Chicago immer noch der Rang als höchstes Gebäude der USA, bis 2013 das One World Trade Center fertiggestellt wurde und den Willis Tower nur noch zum größten Gebäude Chicagos degradierte.
2009 gab es eine weitere Diskussion bezüglich des Wolkenkratzers, da dieser am 16. Juli offiziell umbenannt wurde. Zuvor hieß er Sears Tower, nach dem Bauherr Sears Holdings Corporation, einem US-amerikanischen Handelsunternehmen das in dem Gebäude seine Zentrale unterbrachte. Als die in Dublin sitzende Versicherung Willis Group Holdings einen Großteil der Bürofläche mietete und die Namensrechte erwarb, tauften sie das Hochhaus um. Bei den Bewohnern Chicago sorgte das für Unmut, da der Begriff Sears Tower prägend für die Stadt war, was zur Folge hatte, dass der Namenswechsel im Volksmund keinen Anklang fand. Noch heute ist oft vom Sears Tower die Rede, wenn das abgestuften Hochhaus gemeint ist. Seine Architektur ist ein Markenzeichen der Skyline von Chicago, da der Tower aus neun Säulen besteht, die in unterschiedlicher Höhe enden, bis nur noch zwei übrig sind, auf denen dann die Antennen befestigt sind. Inzwischen ist die Fluggesellschaft United Airlines, die ihren Heimathaften am örtlichen O’Hara Airport hat, Hauptmieter des Willis Tower, verfolgt aber keine Pläne zur erneuten Umbenennung. Auf der Grundfläche des Gebäudes befinden sich diverse Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, die sowohl den 15.000 Arbeitern als auch den Besuchern des Willis Towers offen stehen. Wem das nicht reicht, der bucht sich ein Ticket für das Sky Deck und fährt hoch in den 103. Stock des Wolkenkratzers. Dort bietet sich eine spektakuläre 360 Grad Aussicht über Chicago und, bei klarem Wetter, auch über Illinois und die angrenzenden Staaten Indiana, Wisconsin und Michigan. Wer noch mehr Nervenkitzel braucht betritt The Ledge, eine Glasbox an der Seite des Gebäudes und steht 412 Meter über den Straßen von Chicago. Anders als im One World Trade Center handelt es sich hier um keine Illusion die durch Bildschirme entsteht sondern um die Realität.
Ungewöhnliche Rekorde
Ein anderes prägendes Gebäude in Chicago ist Hochhaus 875 North Michigan Avenue, bis Februar 2018 unter dem Namen John Hancock Center bekannt. Als es 1969 nach vier Jahren Bauzeit eröffnet wurde, was es das zweithöchste Gebäude der Welt, nur übertroffen von dem Empire State Building in New York City. Inzwischen ist es mit seinen 344 Metern nur noch das fünfthöchste der Stadt, bietet seinen Besuchern aber spannende Freizeitmöglichkeiten und hält zwei ungewöhnliche Rekorde. So liegt im 44. Stock ein Fitnesszentrum mit Schwimmbad, bei dem es sich um das höchste in Nordamerika handelt und in dem Besuchern dank riesigen Fenster mit Blick auf die Hochhäuser Chicagos ihre Runden ziehen können. 50 Stockwerke weiter oben befindet sich die höchstbelegende Eislaufbahn der Welt, auf der Besucher Schlittschuh fahren und Gleichzeit den spektakulären Blick genießen können. Ganz oben findet sich ein Restaurant, in dem jede Besucherin unbedingt die Toilette benutzen sollte, da es sich um die vermutlich imposantesten der Welt handelt. Riesige Fenster sind bei Toiletten in der Regel nicht sehr angebracht, doch wer sich hier die Nase pudert, tut dies in über 300 Metern Höhe vor der Chicagoer Skyline und kann sicher sein, von niemanden beobachtet zu werden. Das Vergnügen dieses Ausblicks gibt es allerdings nur auf der Damentoilette.
Stadt der Wissenschaft
Das Field Museum of Natural History, welches direkt am Ufer des Michigansees liegt, gehört zu den meist besuchten Einrichtungen des Landes und empfängt jährlich über 2 Millionen Gäste. Eröffnet wurde es 1893 als Columbia Museum of Chicago und stellte unter anderem auch Kunst aus. Nach zwölf Jahren spezialisierte es sich auf Naturwissenschaften und Völkerkunde, was vor allem durch die Stiftung des Namensgebers Marshall Fields möglich war. Inzwischen beherbergt es über 22 Millionen Ausstellungsstücke, eine Fachbibliothek mit 250.000 Büchern und unterstützt die Ausbildung von Schülern und Lehrern. Neben dem größten und besterhaltenen Skelett eines Tyrannosaurus Rex, das liebevoll Sue genannt wird, gehören die Tsavo-Menschenfresser zu den bekanntesten Museumsstücken. Bei ihnen handelt es sich um zwei männliche Löwen die 1898 für den Tod mehrerer Arbeiter in Kenya verantwortlich waren. Wie viele Menschen ihnen zum Opfer fielen ist bis heute nicht eindeutig geklärt, da sich die Angaben stark voneinander unterscheiden. John Henry Patterson, der damalige Projektleiter vor Ort und Held in dem Film Der Geist und die Dunkelheit berichtete von bis zu 135 Toten, während Forscher inzwischen von etwa 30 Opfern ausgehen. Die Schädel der beiden Löwen sowie rekonstruierte Nachbildung mit der echten Haut, sind seit 1924 im Museum ausgestellt. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum steht das Shedd Aquarium das 1929 eröffnet wurde und heute das größte überdachte weltweit ist. Hier sind über 8.000 Tiere beheimatet, darunter diverse Fische, Vögel, Schlangen und Insekten sowie Meeressäuger. Ein besonderes Highlight des Aquariums ist seine Delfin-Show die vor der Kulisse des Michigansees stattfindet.
Die Moderne
Große Bauprojekte werden nur äußerst selten dann fertig, wenn sie es sollten. Diese Lektion lernte New York City bereits 1886 mit der Eröffnung der Freiheitsstatue, deren Einweihung eigentlich zum 100-jährigen Unabhängigkeitsjubiläum der Vereinigten Staaten zehn Jahre zuvor geplant war. In Chicago war es der Millennium Park der, wie sein Name schon ahnen lässt, im Jahr 2000 zur Jahrtausendwende eröffnet werden sollte, diesen Termin aber um vier Jahre verfehlte. Das schadete der 99.000 Quadratmeter großen Grünfläche im Osten der Stadt jedoch nicht, da sie heute zu einer der beliebtesten Touristenattraktionen gehört. Prägend ist der Jay Pritzker Pavilion, eine Konzertmuschel vor der 11.000 Gäste Platz finden und die von der Stadt offiziell als Kunstwerk und nicht als Gebäude anerkannt wird, damit vorgeschriebene Höhenbeschränkungen in der Gegend umgangen werden konnten. Viele der dort stattfindenden Konzerte sind kostenlos und bieten auch Zuhörern auf einem der Rasenplätze guten Sound, dank dem Gitternetzwerk über der Fläche das mit Boxen ausgestattet ist. Direkt nebenan steht das Cloud Gate, eine Skulptur mit nahtloser Oberfläche aus rostfreiem Stahl, auf der die umliegenden Gebäude verzerrt gespiegelt werden.
Südlich am Millennium Park grenzt der Grant Park, dessen berühmteste Sehenswürdigkeit der Buckingham-Brunnen ist. Dieser ist in den ersten Sekunden des Vorspanns der Serie Eine schrecklich nette Familie zu sehen und östliches Ende der Route 66, die von Chicago bis nach Los Angeles führt. Trotz seines Namens hat der Brunnen nichts mit dem Buckingham Palace in London zutun. Offiziell heißt er nämlich Clarence F. Buckingham Memorial Fountain, benannt nach dem Bruder von Kate Buckingham, die eine Millionen Dollar für den Bau spendete.
Aus aller Welt
Eins der interessantesten Gebäude in Chicago besticht weder mit seiner Höhe noch mit ungewöhnlichen Rekorden. Der Tribune Tower ist bis zur Spitze grade einmal 151 Meter hoch und schafft es nicht einmal in die Top 30 der höchsten Bauwerke der Stadt. Das war aber auch nie geplant, da der 1925 eröffnete Tower ehr durch sein Äußeres überzeugen und nicht weniger als „das schönste der Welt“ werden sollte. Der Auftraggeber, die örtliche Zeitung Chicago Tribune, veranstaltete dafür einen weltweiten Wettbewerb, dessen Gewinner ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Dollar erwartete. Von den über 260 Einsendungen die im Zuge des Wettbewerbs in Chicago eingingen, befand sich unter anderem auch eine des in Deutschland geborenen Walter Gropius, der vierzig Jahre später die nach ihm benannte Gropiusstadt in Westberlin plante. Für viele Fachleute war der von dem Finnen Eliel Saarinen eingesendete Entwurf der beste, doch er erreichte nur Platz zwei. Als Sieger des Wettbewerbs gingen die amerikanischen Architekten John Mead Howells und Raymond Hood hervor, deren Entwurf heute das Stadtzentrum von Chicago schmückt. Für Passanten besonders interessant ist der untere Teil der Fassade in dem beschriftete Stücke aus verschiedenen Bauwerken aus aller Welt eingelassen sind, die alle problemlos von der Straße aus angesehen werden können. Unter ihnen befindet sich ein Teil der Berliner Mauer, ein Stück von Notre Dame in Paris, den Pyramiden in Kairo und der Hagia Sophie in Istanbul. Im Inneren kann ein Stück Mondstein betrachtet werden, das nicht in die Fassade eingelassen werden durfte, da es der NASA gehört.
Am Fluss
Direkt vor dem Tribune Tower befindet sich die Magnificent Mile, die Haupteinkaufsstraße Chicagos an der sich Geschäfte unter anderem von Tiffany & Co, Louis Vuitton und Chanel befinden. Die Straße endet im Süden an der DuSable Bridge über den Chicago River, neben der sich ein Apple Store befindet der aus der Luft betrachtet wie ein MacBook aussieht. Der Fluss bietet eine wunderbare Möglichkeit zum Spazierengehen, kann aber auch mit Schiffen befahren werden die ihren Passagieren einen beeindruckenden Blick auf die Stadt bieten. Durch die große Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten viele Iren nach Amerika aus und brachten unteren Halloween und ihren Nationalfeiertag St. Patrick’s Day mit. Dieser wird jedes Jahr am 17. März gefeiert und zu diesem Anlass der Chicago River seit 1962 mit Schiffen grün gefärbt. Früher wurde dafür Uranin verwendet doch aufgrund der Umweltbelastung entschied die Stadt sich 2003 auf einen geheimen pflanzlichen Farbstoff umzusteigen.
Vergangenheit
Nachdem Chicago die Weltausstellung 1893 zugesagt wurde stand die Stadt vor der Herausforderung, die Messe vier Jahre zuvor in Paris durch den Eiffelturm neue Maßstäbe setze, zu übertreffen. Um nicht im Schatten der Franzosen stehen zu müssen, wurde nach einer Möglichkeit gesucht, etwas zu bauen, das die Ingenieurskunst der Vereinigen Staaten verdeutlichte. George Washington Gale Ferris, ein Eisenbahntechniker und Brückenbauer aus Pittsburgh, schlug ein großes, sich drehendes Rad vor, an dem Gondeln hingen in denen Passagiere Platz fanden. Zunächst wurde diese Idee als zu schwierig abgetan, doch Ferris gelang es die Zuständigen von sich zu überzeugen. Im Midway Plaicance Park entstand so das erste Riesenrad der Moderne, dessen Nachfahren im Englischen bis heute Ferris Wheel genannt werden. Das 80 Meter hohe Rad damals besaß 36 Gondeln in denen 60 Personen Platz fanden und erwies sich als Highlight der Weltausstellung. Ein Jahr nach seiner Eröffnung wurde es abgebaut und im Lincoln Park wieder in Betrieb genommen, ehe es acht Jahre später zur Weltausstellung nach St. Louis gebracht wurde wo es 1906 in den Schrott kam. Heute ist das Riesenrad am Navy Pier, einer einen Kilometer langen Seebrücke die in den Michigansee ragt, prägend für Chicago. Es ist Teil einer Amüsiermeile die zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Stadt gehört und Besucher mit Karussells, einem Kino und dem Chicago Childrens Museum anlockt.
Essen in der Stadt
Der Staat Illinois, aber insbesondere Chicago, ist bekannt für seine Pizza, die so ganz anders ist als das italienische Original. Berühmt ist vor allem die Chicago-style Pizza bei der aus dem Teig eine Art Schale geformt wird, in die dann die gewünschten Zutaten kommen. Dadurch erinnert es ehr an einen Kuchen als an traditionelle Pizza. Wer lieber auf einen einfachen Burger Appetit hat, sucht am besten nach einer Filialen von Billy Goat Tavern, einer kleinen Restaurantkette die es nur in Chicago gibt. Ihr Gründer William Sianis kam aus Griechenland nach Amerika und eröffnete 1934 nah des damaligen Chicago Stadiums (heute United Center) ein Lokal, in dem sich überwiegend Sportfans trafen. Eines Tages fiel eine Ziege von einem der in der Nähe fahrenden Züge und spazierte in Sianis’ Bar, woraufhin er beschloss das Tier zu adoptieren. So erhielt er seinen Spitznamen „Billy Goat“ und hatte damit den heutigen Namen der Kette. Als 1944 die Republikanische Partei in der Stadt tagten, hing Sianis ein Schild an seine Bar mit der Aufschrift „Keine Republikaner erlaubt“, was diese dazu veranlasste aus Protest dort essen zu gehen. Das brachte Billy Sianis einen enormen Gewinn und lokale Berühmtheit ein.
Chicago steht in letzter Zeit zwar ehr durch eine hohe Kriminalitätsrate in den Schlagzeilen, doch diese beschränkte sich zu einem Großteil auf die ärmere Südseite der Stadt, die für Touristen keinen Reiz hat. Daher sollte sich niemand von den Medienberichten abschrecken zu lassen, die Stadt zu besuchen. Diese ist seit langer Zeit auch eine beliebte Filmkulisse und Handlungsort von Serien wie Emergency Room, Eine schrecklich nette Familie und dem Chicago-Universum sowie von Filmen wie Blues Brothers und Das Haus am See.